Roberto Rotondo

WIE TOT IST HIRNTOT?

friedhof leerSeit der Neudefinition des Todes durch das Harvard ad hoc Komitee 1968, sei es in Forschungs- und Ärzteberichte zum Hirntod oder in den Gesetzentwürfen der Bundesregierung wurde die Einstellung und Praxis der Pflege und Pflegekräfte nie berücksichtigt. Die Transplantationsmedizin blickt eher auf den Empfänger und betont den lebensrettenden Aspekt der Organspende. Aber welche psychischen Belastungen bringt die Arbeit in der Transplantationsmedizin mit sich? Pflegende leiden oft an quälender Wahrnehmungsspaltung durch das gleichzeitige Vorhandensein von Lebens- und Todeszeichen bei Gehirntoten. Der Psychologe, Supervisor und ehemalige Krankenpfleger Rotondo stellt Erfahrungsberichte aus dem medizinischen und pflegerischen Bereich zur Diskussion.

 

 

Roberto Rotondo ist Diplom-Psychologe und im Erstberuf Krankenpfleger. Seit 1996 ist er freiberuflich als Supervisor, Teamberater, in der Krisenintervention und in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen tätig. Er arbeitete bis 1996 mehrere Jahre als Krankenpfleger auf einer Intensivstation und pflegte «Hirntote». 1995 und 1996 war er als Sachverständiger in Bonn vor dem Gesundheitsausschuss zu Anhörungen zum Transplantationsgesetz geladen. Neben seiner hauptberuflichen Arbeit als Diplom-Psychologe betreibt er im Internet die «Informationsstelle Transplantation und Organspende». www.robertorotondo.de