Thomas Macho & Maja Falckenberg

ÜBER PALLIATIVMEDIZIN

krankenhaus leerLange galt die Verhinderung bzw. das Hinauszögern des Todes als primäre Aufgabe der Medizin. Für eine Neubewertung des Sterbens setzte sich nach Ende des zweiten Weltkriegs die Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders ein. Der Vorkämpferin der Hospizbewegung und Palliativmedizin ging es um eine Verbesserung der körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Lebensqualität der Patienten. Palliativmedizin begreift den Prozess des Sterbens als einen ganzheitlichen. In Deutschland existieren gegenwärtig mehr als 300 Palliativstationen und stationäre Hospize, was den Bedarf bei Weitem nicht deckt. Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho und die Palliativmedizinerin Maja Falckenberg sprechen als «Noch-nicht-Gestorbene» über das Sterben und die Erfahrung des Todes.

 

 

Thomas Macho studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik. Er beschäftigt sich in einer Vielzahl von Publikationen mit Metaphern und Bildern des Todes sowie mit der historischen und kulturellen Wandelbarkeit des Umgangs mit dem Tod. Insbesondere forscht er zur aktuellen, neuen Sichtbarkeit des Todes, zu Unterwelten, zu Totenmasken und zu Gustav Theodor Fechners «Büchlein vom Leben nach dem Tode». Thomas Macho ist Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin. www.culture.hu-berlin.de

Maja Falckenberg ist Fachärztin für Anästhesiologie mit Zusatzbezeichnung Schmerztherapie und Palliativmedizin. Ihre Tätigkeit umfasst die Betreuung von ambulanten, stationären und Hospiz-Patienten. Gemeinsam mit der Ärztekammer veranstaltet sie Kurse für Palliativmedizin und ist zudem seit vielen Jahren aktiv in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin tätig.